Viel historische Architektur und die Super-Pit
Die Goldfelder Westaustraliens mit dem Zentrum Kalgoorlie sind eine wahrlich glänzende Attraktion. Viele Orte der Region wurden während des großen Goldrausches von 1890 errichtet, als Tausende Goldsucher mit ihren Hoffnungen und Träumen nach Westaustralien strömten. Die alten Minen und heute verlassenen Städte stehen für Besucher offen und geben einen Eindruck über das Lebens vor über 100 Jahren, als diese Region des Landes noch geprägt war vom harten Leben, von Krankheiten und Gesetzeslosigkeit.
Das Städtchen Kalgoorlie ist eine richtige "Outback Town" mit beeindruckender viktorianischer Architektur und viel Geschichte. Eigentlich besteht die Stadt aus zwei Orten: Kalgoorlie und Boulder, die mehr oder weniger zusammengewachsen sind. Großartige historische Gebäude säumen die Hauptstraße, die Hannan Street. Prächtige Rathäuser, ein historisches Gerichtsgebäude mit einer vergoldeten Kuppel in Boulder, Grand Hotels, Outback-Pubs und beeindruckende Ladenfronten lassen die Herzen von Architektur-Liebhabern höher schlagen.
Es gibt viel zu sehen, sowohl in Kalgoorlie und Boulder selbst als auch in der umliegenden Region. Das kleine, unweit von Kalgoorlie gelegene Örtchen Gwalia zum Beispiel. Einst geschäftig und betriebssam, heute eine Geisterstadt. Oder die berühmte Gormley Freilustausstellung im Lake Ballard.
© Fotos: Tourism Western Australia
Museum of the Goldfields
Das Museum of the Goldfields liegt einfach zu finden auf der Hannan Street und zeigt eindrucksvoll die reiche Geschichte der Stadt. Es gibt eine stattliche Sammlung von Goldbarren und Nuggets, Ausstellungen zum Leben der Goldsucher und ihrer Familien und vieles mehr. Täglich um 10:30 Uhr findet eine kostenlose Führung zu den Highlights des Museums statt, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Täglich geöffnet von 10:00 - 15:00 Uhr - der Eintritt ist frei (Spenden sind willkommen).
© Fotos: Tourism Western Australia
Hannans North Tourist Mine
Die ursprüngliche Hannan Tourist Mine war im Hainault-Schacht untergebracht. 1893 mit Pfählen erbaut war die Mine bis 1968 in Betrieb. Ab 1972 wurde der Schacht dann eine Touristen-Attraktion. Viele Tausend Besucher konnten über die Jahre in die Mine hinabfahren und hautnah erleben, wie es den Goldgräbern unter Tage während der Arbeit ergangen ist. Laut, heiß und anstrengend. Doch 1991 kam das Ende, als die ehemalige Mine in den Kalgoorlie Super Pit integriert wurde und damit verschwand.
Es wurde nach einem neuen Standort gesucht und fünf Schächte in der Nähe kamen in Frage. Mit einer Bohrlochkamera wurden Tunnel und Schächte untersucht und schließlich war es Hannans North, die Aufgrund ihres guten Zustands ausgesucht wurde.
Das Gelände ist riesig und bietet allerlei Attraktionen. Man sollte sich einen ganzen Tag dafür Zeit nehmen, vor allem, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Alle Infos plus Site Map sind hier in einer PDF zusammengefasst.
Geöffnet ist täglich von 09:00 - 16:00 Uhr und der Eintritt liegt bei 15 A$ für Erwachsene und 8 A$ für Kinder (Stand: 09/22).
Zu finden ist die Hannan North Tourist Mine, wenn man am oberen Ende der Hannan Street nach links abbiegt und der Straße weitere 1,5 km folgt.
© Fotos: Tourism Western Australia
Die Super-Pit
Dieses riesige Loch ist eine der größten Tagebauminen der Welt und die größte Goldmine Australiens. 900.000 Unzen Gold werden hier im Jahr abgebaut. Das sind 50 Millionen Unzen seit es die Mine gibt. 3,7 km lang, 1,5 km breit und etwa 480 Meter tief ist diese Grube – groß genug, den gesamten Uluru darin zu begraben!
Um die Aktivitäten in der Mine zu beobachten, gibt es den Super Pit Aussichtspunkt (siehe Foto oben). Er ist täglich von 07:00 - 19:00 Uhr geöffnet und zieht jedes Jahr Tausende von Touristen an. Man erreicht ihn am Ende der Outram Street in Boulder (abseits des Goldfields Highway, 6,4 km südlich der Hannan Street).
Besonders die gewaltigen Sprengungen des Gesteins sind das, was die Besucher von der Aussichtsplattform sehen wollen. Manchmal können sie beobachtet werden, wenn die Sprengung weit genug vom Aussichtspunkt stattfindet, anderenfalls ist die Plattform gesperrt. Die Webseite der Mine veröffentlicht die nächste Sprengung immer aktuell auf ihrer → Webseite.
Jeden dritten Sonntag im Monat gibt es kostenlose Führungen durch die Mine. Sie starten um 09:00, 10:00 und 11:00 Uhr. Tickets sind bei der Hannans North Tourist Mine (siehe oben) ab 08:30 Uhr erhältlich. Es MÜSSEN lange Hosen und geschlossene Schuhe getragen werden. Kinder ab 4 Jahren sind erlaubt.
© Fotos: Tourism Western Australia
Gwalia - die Geisterstadt
2 Stunden Fahrt nördlich von Kalgoorlie liegt (2,5 km vor dem Örtchen Leonora) die Geisterstadt Gwalia (Abzweigung vom Goldfield Highway → GoogleMaps). Bis 1963 war das Städtchen bewohnt, doch als die Goldmine "Sons of Gwalia" geschlossen wurde, haben die Bewohner die Stadt verlassen. Auch wenn viele Gebäude heute nicht mehr stehen, so gibt es trotzdem noch genug zu sehen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören das prächtige Gwalia State Hotel, eine große Tagebaumine, die alten Hütten der Bergleute und andere interessante Gebäude.
Eine besondere Attraktion ist das Hoover House. 1898 als Wohnhaus für den Minenmanager Herbert Hoover gebaut, beherbergt es heute ein Guesthouse. Herbert Hoover sollte später 31. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Das Haus wurde wunderschön restauriert und wer Lust auf einen Kaffee oder ein schmackhaftes Frühstück hat, sollte im angeschlossenen Café verweilen. Ab 160 A$ / Nacht kann man hier auch in historischem Ambiente übernachten (→ Hoover House B&B).
Sehenswert ist auch das Gwalia Museum. Es befindet sich im ehemaligen Büro der "Sons of Gwalia Goldmine" und bietet interessante Einblicke in das Leben der damaligen Bergbaugemeinde. Die elektrische Straßenbahn, die bis 1908 zwischen den Städten Leonora und Gwalia verkehrten, ist ebenfalls ein Schmuckstück des Museums.
© Fotos: Tourism Western Australia
Wo kann man übernachten?
Wer es bis jetzt noch nicht getan hat, sollte es hier spätestens tun: In einem richtigen Outback Pub-Hotel übernachten. Hier schnuppert man den Flair vergangener Zeiten mit den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit.
Das "The Palace Hotel" auf der Hannan Street bietet dafür die perfekte Gelegenheit. Unbedingt ein Zimmer mit Balkon buchen, denn von dort hat man einen großartigen Blick auf die geschäftige Hauptstraße von Kalgoorlie und fühlt sich auf der großen Terrasse in die Goldgräber-Ära zurück versetzt.
Kalgoorlie verfügt auch über Campingplätze und Caravan Parks, alle etwas außerhalb der Stadt gelegen. Sie verfügen über Stellplätze sowie Hütten mit 1 oder 2 Schlafzimmern.
Wie kommt man hin?
# mit dem Flugzeug
Obwohl die landschaftlich schönste Möglichkeit, um nach Kalgorlie zu kommen sicherlich die Bahn (siehe unten) ist, so kann man natürlich auch fliegen. Von Perth aus starten Qantas und Virgin Australia regelmäßig nach Kalgoorlie. Der Flug dauert ca 1 Stunde.
# mit dem eigenen Auto/Camper
Die rund 600 km von Perth nach Kalgoorlie legt man am besten auf dem Great Eastern Highway zurück. Da die Straße sehr gut ausgebaut ist, braucht man für die Strecke nur knapp 7 Stunden.
# mit der Bahn
Vom East Perth Terminal fährt täglich der "Prospector" nach Kalgoorlie. Der Zug braucht ca 7 Stunden und kostet rund 90 A$ hin & zurück.
# mit dem Bus
Einen Bus von Perth nach Kalgoorlie gibt es nicht, da die Bahn diese Strecke schnell und einfach zurücklegt. Wer jedoch aus Esperance im Süden kommt, kann den GE3-Bus von TransWA nehmen, der montags, mittwochs und freitags die Strecke in rund 5 Stunden zurücklegt.
# Transport in der Stadt
Es gibt nicht in jeder Outback-Stadt einen öffentlichen Bus, aber Kalgoorlie hat einen, nein - sogar mehrere. Mit diesen Bussen kommt man sogar nach Boulder.